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Perinealhernie und Rektumdivertikel


Es macht sich langsam und schleichend bemerkbar: Der Hund benötigt immer mehr Zeit, um sich zu lösen, seinen Kot abzusetzen. Es wird stetig mühseliger und dann, wenn „Kacke am Dampfen“ ist – der Gang zum Tierarzt. Dem fällt dann auf, dass der Po des Hundes irgendwie dicker ist und eine linke oder rechte Beule oder beides seitlich des Anus entstanden ist. Eine Enddarmuntersuchung mit dem behandschuhten Zeigefinger fördert zu Tage: Der Kot, den der Hund loswerden will, drück sich in die Seite, der Enddarm beult aus bis hin zum Riss der Darmmuskulatur: Nur noch Darmschleimhaut hält den Kot vor dem Ausbrechen.

Hier hilft nur ein operativer Eingriff: Seitlich des Afters wird ein langer Schnitt gesetzt und dann sieht man, ob überhaupt noch Gewebe da ist, welches man zusammennähen kann. In den Fällen, in denen „rechtzeitig“ gehandelt wird, reicht es völlig, das Bauchgewebe, welches sich durch einen Spalt nach hinten drängt, in die Bauchhöhle zurückzudrücken und diesen zu vernähen. In manchen Fällen hat sich inzwischen neben der Perinealhernie ein Rektumdivertikel entwickelt. Hier muss der Darm mit einer bestimmten Nahttechnik enger genäht werden. In Fällen, in denen auch das nicht möglich ist, kommt es zur Anwendung eines Kunsstoffnetzes, welches im Bereich des Rektumdivertikels vernäht wird.

Der Einsatz von Kunsstoffnetzen hat sich übrigens in der Humanmedizin bei Inguinalhernien sehr bewährt. Er ist ziemlich teuer, aber man kann die angebotenen Größen zurechtschneiden und anpassen. Meist kommt dann ein zuzätzlicher Materialaufwand von 48 € zustande.

Das Problem: in den meisten tierärztlichen Praxen werden Op-Kosten genannt, die den Otto-Normal-Verbraucher schaudern lassen. Er ist wie gelähmt und zögert. Das Problem seines Hundes wird aber täglich größer.

Egal wie schlimm es auch sein mag, man kann etwas sehr Vernünftiges tun, um dem Hund die Lebensqualität wieder zu geben, die er vor dem hatte. Grundsätzlich sind bei uns die Operationskosten auch bei beidseitiger Perinealhernie bei 320 € gedeckelt. Eine Kastration ist leider notwendig.

Natürlich kommen die Kosten der Narkose und etwaiger spezieller Nahtmaterialien hinzu, wobei die Gesamtrechnung inkl. MwSt nicht über 500,- € steigt.


Tierärztliches Institut für angewandte Kleintiermedizin
Tierärztliche Gemeinschaft für ambulante und klinische Therapien
Dirk Schrader I dr. Steven-F. Schrader I dr. Ifat Meshulam I Rudolf-Philipp Schrader
-Tierärzte-

www.tieraerzte-hamburg.com

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